Kulturinteressierte kommen diesen Sommer wieder voll auf ihre Kosten. Neben Festivals und Konzerten bescheren auch Theaterbesuche den Zuschauenden eine schöne und unvergessliche Zeit. Umso besser, wenn auch das Wetter stimmt und das Freiluft-Theater mit besonderem Charme imponiert. Dafür ist man in Feuchtwangen bei den Kreuzgangspielen an genau der richtigen Adresse.
Michaela Guggenberger Bilder: Michaela Guggenberger
Die Stadt Feuchtwangen zählt zu den traditionsreichsten Festspielorten im deutschsprachigen Raum und begeistert Jung und Alt im Rahmen der Kreuzgangspiele immer wieder mit anspruchsvollen Inszenierungen. Dabei handelt es sich um Theaterfestspiele, die auf eine langjährige Tradition zurückblicken. Bereits seit 1949 finden sie jeden Sommer im Klostergarten vor den Arkaden des romanischen Kreuzgangs statt, der zum ehemaligen Benediktinerkloster der Stadt Feuchtwangen gehört. Ein Freiluft-Festspieltheater mit kammerspielartigem Charakter und besonderem Charme.
Eine Geschichte, die niemals alt wird
Und so auch bei der Premiere von Astrid Lindgrens Klassiker Pippi Langstrumpf Mitte Mai: Bereits 1969 erstveröffentlicht, ist die Geschichte um Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf für Jung und Alt immer noch eine zugleich spannende und lustige Geschichte. Hinzu kommt ein wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein.
Und selbst, wenn die Erzählung nichts Neues ist, ist die liebevolle und detailreiche Inszenierung etwas ganz Besonderes – wie man es von den Kreuzgangspielen Feuchtwangen gewohnt ist. Aufgeführt wird das Stück auf der „grünen Bühne“, einem Garten mit Rasenfläche und üppigen Pflanzen mitten im Kreuzgang, gestaltet von dem bekannten Künstler Werner Brenner.
Vom ersten Moment an begeistern die Schauspieler:innen mit einer Leichtigkeit und Lebensfreude und nehmen die Zuschauer:innen mit auf eine fantasievolle Reise weit weg vom eigenen Alltag. Pippilottas Leben ist bunt und aufregend, „die macht, was ihr gefällt“ und lebt mit Äffchen und Pferd allein in der Villa Kunterbunt. Gültige Konventionen gibt es für das neunjährige Mädchen nicht: Wie kann es sein, dass 5+3=8 ist, wenn 6+2 auch 8 ergibt? Warum soll ein Kind nicht genauso stark sein wie der stärkste Mensch der Welt? Pippi stellt die altbekannte Welt wortwörtlich mit ihrer Neugierde auf den Kopf. Die ideale Möglichkeit also, dem Alltag für einen kurzen Augenblick zu entfliehen.
Ein kurzweiliges Vergnügen, das lange ein Lächeln in das Gesicht der Zuschauer:innen zaubert. Doch auch Tiefgang lässt das Stück nicht vermissen. Denn Pippi steht vor einer schweren Entscheidung, als sie auf ihren Vater trifft, den sie lange Zeit nicht sah. Wird sie sich für ihr neues Leben mit ihren liebgewonnenen Freunden entscheiden? Oder ist die Sehnsucht nach ihrem Vater stärker?
Krönender Abschluss
Und egal, wie Pippilottas Entscheidung ausfallen wird, zum krönenden Abschluss des Stückes wartet auf alle kleinen und großen Besucher:innen eine gemeinsame „Party“ mit Pippi, Annika, Tommy und dem Rest der „Langstrumpf-Freunde“.
Spieltermine
Pippi Langsturmpf ist noch bis 14. August 2022 bei den Kreuzgangspielen in Feuchtwangen zu sehen. Spieltermine können auf der Webseite der Kreuzgangspiele eingesehen werden.