Tan to Paint

2. Juni 2023 | Life

Ausstellung in der Bode Galerie

Sein Leben lang hat der Autodidakt Tancredi d’Elia viele Eindrücke und Begegnungen, die er auf der Welt gesammelt hat, in seine eigene „Sprache“ übersetzt.

Text: Klaus Bode Titelbild: Bode Galerie

Die Intensität und Komplexität der Bilder ziehen den Betrachter in den Bann. Manche wirken wie ein Rätsel, alle erzählen eine Geschichte, die nur der Künstler kennt. Auf der einen Seite ganz real, entführen sie in das Reich der Fantasie. Bei jeder Betrachtung offenbaren sich mehr Details, die die Geschichte in einem anderen Licht erscheinen lassen. Es ist wie mit Filmen, die man immer wieder ansehen kann, und jedes Mal etwas Neues entdeckt.

Die aktuell in der Bode Galerie ausgestellten Werke von Tancredi d’Elia bewegen sich in der geistigen und stilistischen Bewegung des Surrealismus, wie das Werk „Warten am Kai“ zeigt.
Wir erkennen eine auf einem Steg wartende Frau, umgeben von einer grün-blauen Dämmerung und um sie herumfliegende Möwen. Neben ihr eine männliche Silhouette, beide scheinen verbunden mit einem Seil – malt der Künstler hier das unzeigbare Gefühl der Sehnsucht? Der Ungewissheit?
Atmosphärisch und philosophisch drückt der Künstler innerste Gefühle aus, und bewegt sich trotz der figürlichen Darstellung im Bereich der Dematerialisation.
Demnach wird durch die Betrachtung von Kunst, und der dadurch einhergehenden Loslösung von tradierten Denk- und Sehmustern, eine neue Sichtweise auf die uns umgebende Welt und auch unserer eigenen Gefühlswelt ermöglicht. Ein oft auftauchendes stilistisches Moment des Künstlers ist die graphische Fragmentierung der bildimmanenten Narration. Beim Werk „Warten am Kai“ wird die Handlung teilweise durch formale, fast kubistische Mittel verdeckt. Wie beispielsweise die schwarze, reliefartige Überlagerung, welche sowohl die Frau abdeckt als auch die Silhouette erst erscheinen lässt, und somit die Handlung nicht nur öffnet, sondern bewusst bedeckt.

Durch eine dynamische Vertauschung und teilweise Überlagerung von Motiven des Vorder- und Hintergrundes, entsteht sowohl eine malerische Verbindung zwischen realen Inhaltsfragen und surrealer Bildwelt als auch der Zusammenführung eines figurativ-basierten Malstils wie des Surrealismus und des geometrischen Facettierens des Kubismus und Futurismus.
Tancredi d’Elia schöpft ein facettenreiches Oeuvre, welches motivisch und stilistisch immer wieder überrascht. Als Autodidakt vermag es der Künstler, sich innerhalb der Kunstgeschichte zu bewegen und sich sowohl den jeweiligen Stilen hinzugeben als auch der Implementierung einer eigenen Handschrift und einer stilistischen Weiterführung gerecht zu werden.

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