Text: Till Ochner Titelbild: Markt Wendelstein
Von den Schwierigkeiten in Verbindung mit der Corona-Pandemie möchte man eigentlich nichts mehr hören. Und doch wirken die Probleme auch im Kulturbetrieb noch mächtig nach. „Corona-bedingt musste 2020 und 2021 pausiert werden, die Kulturbranche kämpft heute noch mit den langen Schließzeiten. Nicht nur, dass verständlicherweise die Gagen gestiegen sind, auch alle Nebenkosten wie Personal, Technik, die Werbe- und Druckkosten aber auch Hotelunterbringung der Künstler und das Catering haben sich enorm erhöht. Da unser Festival von Anfang an eine Non-Profit-Veranstaltung war, muss der Markt Wendelstein als Veranstalter beachtlich subventionieren. Dankenswerterweise haben wir außerdem Sponsoren und Förderer, so dass die Eintrittspreise insgesamt moderat bleiben konnten“, schildert Andrea Söllner, die als Leiterin des kommunalen Bildungs- und Kulturreferats die „gute Seele“ des Festivals ist.
Hier findet jeder sein Lieblingskonzert
Seit 2013 organisiert die Markt-Mitarbeiterin das Wendelsteiner Jazz & Blues Open, das sie von ihrem Vorgänger, dem Jazzfestival-Gründer Gerd Huke nach dessen 19-jähriger Leitung übernommen hatte. Bis dahin hieß die Veranstaltung „New Orleans Blues & Jazz Musik Festival“. Mit Andrea Söllner wurde das Konzept verändert und für andere Musikrichtungen wie Swing und Gospel oder Soul und Funk geöffnet. Weitere Kulturveranstaltungen wie Lesungen, Konzerte für Kinder oder Open-Airs an zusätzlichen Spielorten wurden dazu genommen. Daher auch die Namenserweiterung „Open“ im Titel.
Die Europäische Kulturpreisträgerin Katie Melua.
Bild: Mariam Sitchinava
Der Swing-Sänger Kurt Elling.
Bild: Cory Dewald
Programm mit internationalem Niveau
Das diesjährige Festival wird am 28. April mit einem Doppelkonzert der Jazz/Takes Supergroup und dem Swing-Sänger Kurt Elling in der Eventhalle des FV Wendelstein eröffnet. In dieselbe Halle kommt am Tag darauf der norwegische Saxophonist Jan Garbarek, zusammen mit dem Pianisten Rainer Brüninghaus, mit dem Brasilianer Yuri Daniel und dem indischen Trommelmagier Trilok Gurtu. Ebenfalls in der Eventhalle: am 30. April die georgisch-britische Sängerin und Europäische Kulturpreisträgerin Katie Melua. Am 1. Mai laden mehrere Gruppen zu einem Open-Air bei freiem Eintritt ab 12:00 Uhr in den Altort an die Hauptstraße ein. Am Abend gibt es in der Jegelscheune Be-Bop in Reinkultur mit Joerg Widmoser und dem Stephan Holstein-Quintett. Klassik, Jazz und Filmmusik stehen auf dem Programm bei der German Brass am 2. Mai in der Kath. Kirche St. Nikolaus. Der 3. Mai bietet im Casa De La Trova Songwriting zwischen Blues und Chanson mit Jazzbaby! sowie im Jugendtreff Downstairs das Leo Betzl Trio mit handgemachtem Techno. Von Jazz bis James Bond heißt es am 4. April mit dem Jasmin Bayer Quintett in der Jegelscheune. Mit Deltablues und Piano Boogie Woogie von Abi Wallenstein, Ludwig Seuss und Henry Heggen klingen ebenfalls in der Jegelscheune am 5. Mai die Festivaltage aus.