Spricht man mit Peter Schmidt spürt man, wie er seinen Beruf als Winzer lebt, ihn liebt und wie wichtig ihm Nachhaltigkeit ist. Sein neuestes Projekt ist der eigene Weinberg im Nürnberger Stadtteil Buch, ein Herzensprojekt – nicht nur für ihn.
Text und Bilder: Oliver Dürrbeck
Zwischenzeitlich haben bestimmt schon viele von Nürnbergs einzigem Winzer gehört. Von seinem Automaten-Fass in der Bucher Hauptstraße 112, wo man sich rund um die Uhr mit seinen leckeren Weinen versorgen kann. Davon, dass er eine fast schon vergessene Tradition in Nürnberg wieder aufleben lässt: den Weinanbau. Bereits im 15. Jahrhundert waren nämlich im Stadtgebiet die Hänge an der Pegnitz mit Rebstöcken bepflanzt und der daraus entstandene Wein wurde am Weinmarkt verkauft.
Lässt man aber mal Infos zu Sorten wie Weißer Burgunder und Sauvignon Blanc, die beide in Buch wieder heimisch werden sollen, beiseite, sieht man einen Winzer der seinen Job mehr als Berufung denn als Beruf sieht und eine Familie, die ihn mit Herzblut dabei unterstützt.
Gemeinschafsprojekt
Alle haben mit angepackt, als im Frühjahr die über 2.000 Rebstöcke gepflanzt worden sind. „Das ist selbstverständlich schon nochmal etwas Besonderes, wenn man einen Weinberg von Anfang an mit aufbaut“, erzählt seine Frau Carmen. Ja, man kann schon fast von einer persönlichen Beziehung zu einzelnen Pflanzen sprechen. „Eigentlich sind alle Reben und der Boden am Weinberg prinzipiell gleich. Aber es gibt doch immer wieder die eine oder andere Pflanze, die sich etwas schwerer tut. Zu der schaut man dann doch auch einmal öfters und pflegt sie besonders“, betont Peter. Auch die beiden Kinder haben sich schon ihre eigenen Stöcke rausgesucht, um die sie sich nun kümmern werden. Man kann jetzt nämlich Patenschaften für einzelne Rebstöcke übernehmen und dann beim Schnitt bis hin zur Lese selbst mit anpacken.