Anne Staudigel und Dorothea Schütt ihr Geschäft in der Nürnberger Innenstadt in der Nähe der Lorenzkirche eröffnet. Zu entdecken gibt es vornehmlich dänisches Design, klare Formen, gedeckte Farben und Produkte,
die sich durch Minimalismus und Funktionalität auszeichnen. Wir haben die beiden Schwestern in ihrem Laden besucht und über Trends, persönlichen Stil und Dekotipps fürs eigene Zuhause geplaudert.
„Wir haben uns beide in diesen Stil verliebt“, schwärmt Anne Staudigel. Nach einer Weltreise wollte sie sich beruflich verändern. Auch ihre Schwester, die wie Staudigel Betriebswirtschaft studiert hat, war nicht vollkommen glücklich in ihrem Beruf und so entschieden sie gemeinsam, sich mit einem kleinen Design-Laden selbstständig zu machen. „Damit haben wir eine Lücke entdeckt, wir sind in einem größeren Umkreis das einzige Geschäft für dänisches Design, manche Kunden kommen bis aus Ingolstadt zu uns gefahren“, sagt Schütt. Und der Hype um diese Stilrichtung etwa auf Instagram oder Pinterest ebbe auch nicht ab, sagen beide. „Seit gut zwei Jahren haben wir zudem auch einen Online-Shop, der uns jetzt über die Zeit mit Corona gerettet hat“, erzählen die Schwestern.
Stilsicher dekorieren
Unaufgeregt, zurückgenommen und klar mutet das Innere ihres Geschäfts an. An der Wand hinter der Ladentheke bleibt das Auge an Kranichen hängen, die sich auf einer Tapete tummeln, an einer weiteren Wand finden sich Längsstreifen, beide Muster fügen sich durch ihre sand- und erdfarbenen Töne harmonisch in das gesamte Interieur mit weißen Wänden und schwarzen und weißen Regalen ein. Überall im Raum lassen sich neue Deko-Ideen und Stücke für das eigene Zuhause finden. „Für ein stilsicheres Dekorieren sollte man zuerst die Sachen und Lieblingsstücke sichten, die man hat“, lautet der erste Tipp der beiden Schwestern. „Den eigenen Stil etwas herunterschrauben und sich auf einige Highlights konzentrieren“, folgt als zweiter. „Und man muss auch nicht alle hundert Exemplare der eigenen Elefantensammlung aufstellen, einige wenige können viel besser in Szene gesetzt werden. Sie dürfen sich auch gerne abwechseln. Nichts spricht gegen eine Deko-Kiste, aus der man sich nach Lust und Laune bedient und die Dekoration wechselt“, sagt Schütt. „Natürlich gibt es auch ein paar ganz allgemeine Regeln: eine ungerade Anzahl an Objekten ist immer schöner als eine gerade, also lieber drei Kerzenhalter als zwei, zudem sollte man auf verschiedene Höhen bei den Objekten achten“, fügt Staudigel hinzu. Und eine schlichte Basis, etwa ein Sofa in einer zeitlosen Farbe sei nicht nur nachhaltiger, schließlich sehe man sich nicht innerhalb von zwei Jahren satt daran, sondern könne mit ein paar wenigen Highlights immer wieder aufgewertet und neu in Szene gesetzt werden.
Individuelle Highlights
„Den größten Fehler, den man machen kann, ist einfach ein Bild aus einem Katalog oder Magazin eins zu eins zu kopieren. Da fehlt die Seele.“ Lieblingsstücke, Mitbringsel von Reisen, individuelle Eigenstücke – sie runden das ganze Bild erst ab und machen den eigenen Stil aus, sagt Staudigel.
Individuelle Highlights machen das Gesamtbild erst komplett und geben ein warmes und heimeliges Gefühl. „Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, liebe ich es nach genau diesen Einzelstücken zu suchen“, lacht Schütt. „Sie erzählen so viel über ihre Besitzer“. Die Erfahrung der beiden Schwestern hat gezeigt „wirklich jeder hat seinen eigenen Stil, man muss sich nur trauen“.