Living La Vida Lofer

7. Juli 2021 | Life

Sanfte, chillige Klänge tönen aus den Lautsprechern. Es ist kurz nach 18 Uhr, die Sonne lugt ein letztes Mal über die 1869 Meter hohe Steinplatte und taucht das Pinzgauer 
Saalachtal in ein stimmungsvolles Licht. Max Zwingel, Club- und Event-DJ aus Nürnberg, steht an den Plattentellern und lädt mit seinem Sundowner-Dinner-Set die Gäste des neu eröffneten Steinerwirts zum Träumen ein.
Bilder: Dominik Cini
Lisa-Maria Roos und Julia Junger, die beiden Wirtinnen des 1606 erbauten Gasthauses in der 2.000 Einwohner großen Gemeinde Lofer haben lang auf diesen Tag gewartet. Auf der einen Seite die gebürtige Unterfränkin Lisa, die direkt nach dem Abi 2001 für drei Monate auf Kos als Fitnessanimateurin arbeitet, sich sofort in die Hotellerie verliebt und ein duales Studium zur Diplom-Tourismuswirtin abschließt. Auf der anderen Seite die Salzburgerin Julia, deren Eltern in den 70ern aus der großelterlichen Pension ein Hotel machen, die ganz klassisch ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau beginnt und zu guter Letzt das 4-Sterne-Hotel Miramonte in Bad Gastein leitet.

„Mut und Risikobereitschaft brauchst du einfach in unserem Job. Wir haben überhaupt keine Angst, denn das was wir machen können wir. Mit der ganzen Power die wir haben. Und wenn es am Ende nicht funktioniert, liegt es nicht daran, dass wir nicht alles gegeben haben.“, lachen beide. Mitte Mai hat das feine Designhotel nach langer Umbauphase nun seine Pforten geöffnet.
16 individuell eingerichtete Zimmer, zum Teil mit freistehender Badewanne, knarzende Dielenböden und Biedermeier-Fassade, schwebende Rattensessel an der Decke und schicke helle Leuchten. Eine Symbiose aus Tradition und einzigartigem Design.

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Individualität statt Masse

„Das Hotel muss ein Gesamterlebnis sein, zeitgemäß und nicht altbacken. Alles was wir in diesem Haus gemacht haben, machen wir, weil wir es selbst gut finden“, erzählt Lisa. „Bei uns bekommt der Gast kein riesiges Frühstücksbuffet sondern bestellt das, worauf er Lust hat. Regionale Produkte aus dem Ort, neben uns der Metzger und der Hühnerhof ist auch nicht weit“, erläutert Julia den nachhaltig regionalen Ansatz des Hotels. Es gibt keine klassische österreichische Küche, der spanische Chefkoch verbindet mediterrane Einflüsse mit den Besonderheiten der Region.
Die Region lockt Wanderer und Fahrradfahrer in den Sommermonaten und im Winter werden die Skier wieder unter die Füße geschnallt. „Ich glaube die Menschen werden durch den Lockdown wieder viel bewusster reisen und sich gut überlegen, ob man tatsächlich fliegen möchte oder lieber mit dem Auto nach Österreich fährt. Auch die Verbindung zwischen dem Gast und den Einheimischen wächst. Die Wertschätzung ist eine andere.“, meint Julia und freut sich sichtlich über das positive Feedback der Gäste in den letzten Tagen.

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Das Designhotel verfügt über insgesamt 16 individuell eingerichtete Zimmer.
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Nach langer Umbauphase wurde das Designhotel Mitte Mai wiedereröffnet.

Flexibilität ist Trumpf

„Wir hätten uns nicht erträumt ein Hotel mit zwanzig Gästen a la Card zu eröffnen. Mit zwei Metern Abstand und einer Sperrstunde um 22 Uhr. Aber wir nehmen die Herausforderung an und irgendwann im Sommer wird die Eröffnungsparty stattfinden.“, schmunzeln Lisa. Vielleicht wieder mit Max Zwingel als Discjockey und entspannter Musik unter der Abendsonne in Lofer. Living la vida Lofer!

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