Wenn man bei Immobilien als wohl wichtigstes Kriterium immer wieder „die Lage, die Lage, die Lage“ nennt, so trifft dies ganz besonders auf City-Hotels zu. Ein attraktiver Hotel-Standort der kurzen Wege ist für alle Gäste Gold wert. Kein Wunder also, dass renommierte Hotels rund um den Globus wegen der guten Erreichbarkeit gerne in Bahnhofsnähe zu finden sind. Das war in der ‚guten alten Zeit‘ gültig, als das Reisen mit dem Zug selbstverständlich war, wie dies auch heute wieder angesagt ist. Ein bestechendes Beispiel für einen Standortvorteil liefert das Nürnberger Hotel Victoria, das nur einen Katzensprung vom Hauptbahnhof und doch heimelig geschützt hinter der historischen Stadtmauer und neben dem mächtigen Rundturm des Königstors liegt.
Entstanden in der Glanzzeit der Belle Époque am Ende des vorletzten Jahrhunderts hat das Haus mit seinen 65 Zimmern alle Stürme überstanden und darf in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag als privat geführtes 4-Sterne-Komforthotel feiern.
Auch wenn die Zerstörungen des letzten Krieges nicht spurlos an dem Hotelkomplex vorübergingen, so präsentiert sich doch heute das denkmalgeschützte Ensemble mit der historistischen Fassade an der Königstraße als imposanter und stilvoller Bau. Ebenso beeindruckend ist das Innere des Privathotels, das kontinuierlich und mit viel Geschmack immer auf den neuesten Stand gebracht wurde. „Wir haben den Spagat zwischen Tradition und Moderne geschafft“, erzählt Hotelchefin Sabine Powels, die schon lange sehr erfolgreich die Geschicke des Hauses mit seinem rund 40-köpfigen Team lenkt. Über 100 Jahre ist das Victoria nun in Familienbesitz, und so war es nur verständlich, dass die 1996 erst 24-jährige Betriebswirtin das vertrauensvolle Angebot ihres Großvaters Theodor Schuler an- und die Leitung des Hotels übernahm. Mit viel Liebe zum Detail hat Sabine Powels seitdem das gesamte Haus rundum neu gestaltet und dabei verschiedene Zimmerkategorien mit echter Wohlfühlatmosphäre für jeden individuellen Wunsch und Anspruch geschaffen. „Vor vier Jahren haben wir das geräumige Dachgeschoss ausgebaut und sehenswerte Themenzimmer mit ebenso sehenswerter Aussicht über die Altstadt geschaffen. Nachdem wir als Familie unabhängig investieren konnten, hat dieser Ausbau gut funktioniert. Heute jedoch, mit den Erfahrungen durch Corona, würden wir es so wohl nicht mehr machen“, erklärt Sabine Powels. „Natürlich war und ist die Pandemie eine Herausforderung für die gesamte Gastronomie und Hotelerie.