Anders sah es im Frühjahr 2020 beim Bedarf von Desinfektionsmitteln aus, die man in der Regel schließlich nicht selbst machen kann. Hochprozentiger Alkohol war das gebotene Mittel der Stunde, um Gegenstände und vor allem Hände zu desinfizieren. Und nachdem der Gesetzgeber der Not gehorchend die Vorgaben zur Herstellung und den Vertrieb von Alkohol modifiziert hatte, durften Schnapsbrenner ihr hochprozentiges Genussmittel ebenfalls modifizieren und letztlich zur Desinfektion vermarkten. Spirituosenhersteller aus dem ganzen Bundesgebiet mit so bekannten Namen wie Jägermeister, Berentzen, Johnnie Walker und Smirnoff, Klosterfrau Melissengeist und viele andere steuerten ebenso Alkohol bei wie Brauereien, die den Stoff als Abfallprodukt alkoholfreier Biere übrig hatten. Neben den großen Marken waren es aber auch viele kleine und regionale Brennereien, die spontan aushelfen konnten. Gerade in der Fränkischen Schweiz wurde von den alteingesessenen Familienbetrieben statt der beliebten Obstbrände Hochprozentiges für die Desinfektion abgefüllt. Es entstanden sogar ‚genussvolle‘ Zwitter, die sich beispielsweise Reinhard und Max Engel haben einfallen lassen: Die beiden fränkischen Whisky-Brenner von der Nürnberger Hausbrauerei und Whiskydestille „Altstadthof“ am Fuß der Kaiserburg entwickelten duftende Whisky- und Gin-Sprays, die desinfizierend auf der Haut aber auch geschmackvoll im Rachen wirken.
Nachdem in den letzten Monaten immer wieder Masken fragwürdiger Herkunft und gefälschten Deklarierungen auf den Markt kamen, betonen Marcus und Frank Sperber, die beiden geschäftsführenden elasto-Gesellschafter aus Hersbruck: „Unsere FFP2 und FFP3 Masken werden ausschließlich mit Materialien aus Deutschland gefertigt. Wir produzieren hier zu einem fairen Preis und wollen unabhängig sein vom asiatischen Markt. Die Qualität der Masken wird stündlich geprüft. Darauf können sich unsere etwa 500 Großabnehmer verlassen. Als mittelständisches Unternehmen wollen wir unseren Beitrag leisten und im Kampf gegen Corona aktiv mitwirken.”