Text: Charlyn Ruch Bilder: Maria-Carolina Alexeiciuc
Maria-Carolina Alexeiciuc ist 23 Jahre alt und stammt gebürtig aus Moldawien. Seit mehreren Jahren in Deutschland studiert sie derzeit im Bachelor Design an der TH Nürnberg (Georg-Simon-Ohm) mit den Schwerpunkten Computer Generated Object (CGO), Interaktionsdesign und Cast. Als sie auf der Suche nach ihrem ersten Werkstudentenjob war, fand sich relativ schnell ein interessanter Job im Grafikdesign. Für diesen Job sollte sie mit einer Frist von einer Woche ein Layout in Illustrator erstellen, was sie dazu brachte, sich in kürzester Zeit intensiv dem Adobe Tool zu widmen, mit dem sie bisher kaum Erfahrungen hatte. Somit hat sie sich alles, was sie heute in Illustrator beherrscht, selbst beigebracht. Nicht nur die Handhabung beherrscht sie mittlerweile auf höchstem Niveau – sie hat das Programm auch lieben gelernt.
Woher die Liebe zur Kunst stammt
Bereits seit Carolina klein ist, interessiert sie sich für Kunst. Mit nur 6 Jahren hat sie an Malkursen teilgenommen und strebt seither an, ihrer Leidenschaft im künstlerischen Bereich nachzugehen. Auch ein Designstudium stand schnell auf ihrer Liste. Da es für Künstler*innen nicht immer einfach ist, erfolgreich zu werden und von den Einnahmen zu leben, hatten ihre Eltern zunächst andere Vorstellungen von Carolinas Zukunftsplänen. Heute zeigt sich: Es war der richtige Weg, den die junge Künstlerin gewählt hat. Kreativität war und ist ihr sehr wichtig und nimmt einen präsenten Platz in ihrem Leben ein. Sie selbst sagt, dass kreativ zu Denken mit der Zeit zur Gewohnheit wird und sie immer wieder antreibt, weiterzumachen, neues zu schaffen, egal ob digital oder physisch, und sich neue Skills anzueignen. Mit ihrer Kunst verfolgt Carolina das Ziel, jemanden glücklich zu machen, ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern oder einfach Freude daran zu bereiten. Für sie selbst ist es das größte Feedback zu ihrer Arbeit, wenn sich der Empfänger daran erfreuen kann. Außerdem ist der Prozess – von der anfänglichen Idee bis zum schließlich fertigen Produkt – Ansporn und Quelle kreativen Schaffens.
Auf die Frage, woher sie diese Kreativität nimmt, antwortet sie: „Beim Lesen zahlreicher Bücher oder beim Schauen verschiedenster Filme absorbiert man so viele Details, Geschichten und Bilder, die letztlich im Kopf bleiben, durch die man lernt und die für mich persönlich zu „neuer“ Kreativität führen“. Sie sagt, dass niemand einfach so kreativ geboren wird, sondern dass Kreativität mehr oder weniger bewusst erlernt wird. „Die Ideen nimmt man aus dem Gesehenen und kombiniert diese Bilder aus dem Kopf nach dem eigenen Gefühl zu etwas Neuem“.
Woran die junge Künstlerin derzeit arbeitet
Aktuell arbeitet Carolina an vielfältigen Projekten. Zum einen ist sie für Excudit im Bereich Grafiken, GIFs und Video tätig. Zum anderen arbeitet sie in der Uni viel mit 3D-Druck, worin sie eine große Chance für sich sieht, da die dafür benötigte Ausstattung in der Regel teuer oder nur unzureichend verfügbar ist. Darüber hinaus ist die junge Künstlerin auch freiberuflich tätig und arbeitet momentan an einer Animal Fiction Ausstellung, die ab September im Zukunftsmuseum Nürnberg zu sehen ist. Kern dieser Ausstellung ist das Design spekulativer und zukünftiger Objekte zur Lösung globaler Probleme wie dem Klimawandel, der Nahrungs- und Rohstoffknappheit sowie dem Artensterben. Und weil das noch nicht genug ist, ist Carolina auch Freelancerin im Bereich Packaging Design. Hier gestaltet sie vor allem Medizin- und Kosmetikverpackungen von regionalen und überregionalen Unternehmen.
Auf die Frage, was ihr am meisten Spaß macht, antwortet Carolina: „Am Ende des Designprozesses das fertige Produkt in der Hand zu halten. Es spiegelt nicht nur eine Vision wider, die vermittelt werden soll, sondern auch den ganzen Prozess sehe ich in dem fertigen Objekt. Zusätzlich bedeutet mir das Feedback der Menschen unglaublich viel, da es mir zeigt, dass ich gut darin bin, was ich mache und es sich lohnt, seine Träume zu verfolgen“. Durch Kunst, egal welcher Art, Form oder Größe, bleibt etwas, an das man sich auch lange Zeit später (gerne) erinnert. Übergangsweise sind einige ihre Arbeiten online auf Behance zu finden, bis ihre eigene Website fertig ist, an der sie aktuell arbeitet. Hier sollen zukünftig ihre Projekte und Arbeiten vorgestellt und für alle sichtbar sein. Ihre ganz persönliche Visitenkarte also.
Was die Zukunft bringt
Für die Zukunft wünscht sich die passionierte Designerin mehr Selbstständigkeit und sich noch stärker kreativ ausleben zu können. Nach ihrem Studium möchte sie für mehr Menschen und Kunden tätig sein. Ihr größter Wunsch ist es, irgendwann ein eigenes kleines Team zu haben und gemeinsam großartiges zu schaffen. Sie weiß auch, dass es viel Zeit und Mühe braucht, sich so etwas aufzubauen und dass ein:e Künstler:in sich, seine Ideen und schließlich auch seine Kunst verkaufen können muss. Anders als bei vielen anderen Unternehmen repräsentiert sich der oder die Künstler:in selbst und ist nicht im Namen anderer tätig. Sie sind eben eine ganz eigene Marke, die man auch in die Objekte selbst einarbeitet. Abschließend erzählt sie, dass sie zu Beginn immer etwas Angst hatte, neues auszuprobieren, wenn sie nicht genau wusste, was von ihr erwartet wird. Heute freut sie sich auf neue Herausforderungen, weil sie darum weiß, dass man durch Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ, lernen und sich weiterentwickeln kann. Auch scheitern gehört für sie dazu und sagt: „Wenn man an etwas scheitert, dann ist das im ersten Moment natürlich enttäuschend. Viel wichtiger ist aber, dass man sich dessen bewusst ist, dass man nie gewusst hätte, ob etwas funktionieren kann, wenn man es nicht ausprobiert hat“.
Ihre Botschaft lautet: „Traut euch alles zu, was ihr euch erträumt, probiert Neues aus und wenn es nicht funktioniert, dann lernt draus und nehmt es als Motivation und Ansporn für neue Projekte!“
Wo ihre Arbeiten zu finden sind
Aktuell veröffentlicht Carolina einige ihrer Arbeiten auf Behance, bis ihre eigene Website fertiggestellt ist.